Als „Inbegriff des Lebens“ ist Wasser in und um uns sowie in vielfältige natürliche Prozesse eingebunden. Über 70% des menschlichen Körpers bestehen aus Wasser, über 70% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, es bestimmt das Wetter, das Klima und alltägliche Betätigungen wie Trinken, Kochen und Waschen. All dies wirkt nicht nur auf körperliche Befindlichkeiten sondern auch auf unsere Gefühlslage. Es erstaunt daher nicht, dass „Wasser“ und das Verhältnis der Menschen dazu auf vielfältigste Weise Eingang in Kunst und Mythologie und eben auch in die Musik gefunden hat. Wie das konkret umgesetzt wird – ob metaphorisch, lautmalerisch, klangerzeugend oder anders – spiegelt gesellschaftliche Konventionen und Überzeugungen sowie musiktheoretische Standards wider, die historisch veränderlich sind. Wir nehmen Wasser als Ausgangspunkt für die Erkundung eines vielfältigen Repertoires und unterschiedlichster Bezugsweisen auf dieses Naturelement in der Musik des 16.–21. Jahrhunderts. Die konkrete Auswahl der Beispiele erfolgt gemeinsam in den ersten Seminarsitzungen. Ein möglicher Schwerpunkt ist die Bedeutung von Wasser im Klimawandel. Als Teil des Seminars ist die Teilnahme an einem Workshop mit dem Monascollektive möglich, das Projekte mit Wasserklängen aus Mooren im Kontext der Klimakrise entwickelt (https://www.monascollective.com/) und anlässlich der Nachhaltigkeitstage am 24.11. an der Hochschule zu Gast ist. Das Seminar kann als Vorbereitung für ein Klimakonzert zum Thema „Wasser“ genutzt werden, das mit Prof. Anselm Dalferth im SS 2026 erarbeitet wird und die Aufführung einzelner im Seminar untersuchter Werke ermöglicht.